von Reinhard Kapp
Geb, 27.10.1936 Berlin als Sohn des Physikers Prof. Dr. Hans Kopfermann (Schüler von James Frank und Niels Bohr) und seiner Ehefrau Dr. Hertha Kopfermann geb. Schwertfeger (studierte experimentelle Psychologie bei Max Wertheimer)
Professur des Vaters in Kiel
1942 Berufung des Vaters an die Universität Göttingen. Dort Volksschule und humanistisches Gymnasium
1946 privater Violoncellounterricht
1947 Streichquartett mit dem Vater und Schulkameraden
1949 Klaviertrio mit dem Vater (Violine) und Peter Bachmann (dem späteren Arabisten, Klavier)
1950 Flüchtige Bekanntschaft der Eltern mit Eugen Lehner, dem ehemaligen Bratschisten des Kolisch-Quartetts, in den USA
1953 Berufung des Vaters an die Universität Heidelberg
1953ff. festes Streichquartett mit dem Mathematiker Walther Habicht, dem Physiker Hans Bucka (Violine) und dem Vater (Bratsche)
Frühjahr 1955 Abitur am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium in Heidelberg
1955-59 Studium der Mathematik und Physik an den Universitäten Heidelberg (7 Semester) und Hamburg (1 Semester)
1959 Vordiplom Universität Heidelberg
1959-60 Violoncellostudium bei Walter Reichardt an der Staatlichen Hochschule für Musik München; noch während dieses Studiums Tonexperimente auf dem Violoncello auf eigene Faust
1960-65 Studium der Musikwissenschaft an der Universität München bei Thrasybulos Georgiades
1960 Bekanntschaft mit dem Münchner Maler Helmut Berninger
1962/63 Zeichen- und Malunterricht bei Helmut Berninger
1964 Beteiligung an der formalen Ausarbeitung des Buches „Über das Urteilsvermögen in der Kunst. Raumvorstellung und Kompositionsvermögen des Menschen in der Kunst“ von Helmut Berninger (Privatdruck München 1965)
1965ff. auf Anregung von Ernst Ludwig Waeltner Studium der Musikwissenschaft bei Rudolf Stephan in Göttingen
1966/67 auf Anregung von Ulrich Wolf Studium bei Rudolf Kolisch an der University of Madison (Wisconsin) als international spezial student (Analyse, Kammermusik, Theory of Performance – Beethoven, Schubert, Schönberg, privat Partiturspiel anhand von Beethovenquartetten und bei Terry Hulick Schlagzeug); Mitwirkung im Orchester des Schönberg-Festivals unter René Leibowitz und in einer Aufführung der Missa solemnis
1966, 67, 68 Teilnahme an den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik Darmstadt; Interesse vornehmlich an Ligeti und Kagel
1966 erste experimentelle Versuche auf dem Violoncello und mit türkischen Becken
1967 erste Präparierungen des Violoncellos
1967 Fortsetzung des Studiums bei Rudolf Stephan an der FU Berlin (Nebenfächer Philosophie und Mathematik)
1968 Beginn der Arbeit an der Dissertation
1968/69 Mitarbeit als Schauspieler am Büchner-Theater München unter Leitung von Carmen Nagel-Berninger und Helmut Berninger. Zugleich Aufbau eines Ensembles für experimentelle Musik (später PHREN-Ensemble): erste Formation Kopfermann – Peter Fjodoroff (Violoncello – Horn, beide präpariert), dann vorerst nur präparierte Streichinstrumente (Jürgen von Hündeberg)
1969 UA Status Animae von Helmut Berninger
Erste theoretische Begleittexte zur experimentellen Musik
1969 Im Herbst erste öffentliche Aufführung („Konzert“) des Ensembles im ProT München. Seitdem solche Konzerte – gewöhnlich mehrere improvisierte „Stücke“ für präparierte Streichinstrumente bzw. später für präparierte Streich- und Blasinstrumente – in Berlin, Bonn, Darmstadt, Freiburg, Heidelberg, Hoyerswege b. Bremen, Koblenz, Köln (WDR), München, Münster, Nideggen/Eifel, Nürnberg, Osnabrück, Pavia, Ulm, Wien
1970 George Augusta ins Ensemble
1970/71 2semestriges studentisches Tutorium am musikwissenschaftlichen Institut der FU Berlin „Zu den Symphonien Bruckners“
1971 Carmen Nagel-Berninger ins Ensemble; erste gelegentliche Aufnahmen, später veröffentlicht
1975 Promotion mit einer Arbeit über das Spätwerk Beethovens an der FU Berlin (veröffentlicht 1976)
1975 Aufnahmen für die LP Colosseum SM 630 in Nürnberg (veröffentlicht 1976)
1977 Wilhelm Riemenschneider ins Ensemble
1977 Gründung von PHREN. Während der jährlichen Jahrestagungen Auftritte des Ensembles
im folgenden Mitwirkung bei zahlreichen Theaterprojekten von Carmen Nagel-Berninger
1981 (Bonn, Tage Neuer Musik „Musik der anderen Tradition“) erster Auftritt der Gruppe als PHREN-Ensemble
1984ff. Auf Anregung von Stephan Wunderlich Vorführung von Analytischen Duo-Übungen zur Musik des PHREN-Ensembles. Mitwirkung bei der Münchner Sommer-Werkstatt für Experimentelle Musik; ebenso beim jährlichen Festival für experimentelle Musik in der TU-Mensa München, beide unter Leitung von Stefan Wunderlich
1987 Versuche der Integration von Texten und experimenteller Musik: „Setzen-Gegensetzen“; ebenfalls eine Reihe öffentlicher Auftritte mit den Schriftstellern Peter Fjodoroff und Eckehard Rhode
1989 Inge Salcher ins Ensemble
1990 Erste CD-Produktion des Ensembles
1993 Michael Steimer ins Ensemble. Seither feste Besetzung mit Carmen Nagel-Berninger, Michael Kopfermann, George Augusta, Inge Salcher, Michael Steimer
RK