Helmut Berninger studierte von 1947 bis 1948 studierte an der Akademie der Bildenden Künste München bei
Prof. Willi Geiger Malerei.
In den Jahren 1949 bis 1956 schuf er Holzschnitte, Illustrationen, Vignetten in verschiedenen
Kunstzeitschriften, Feuilletons (Süddeutsche Zeitung, Neue Zeitung), Theaterprogramme.
Im Jahr 1953 entschloss er sich, ausschließlich abstrakt zu malen.
1927 | geboren am 5. August in München |
1942-1944 | Malerlehre |
1944-1945 | Einberufung zur Marine, Kriegsgefangenschaft |
1947-1948 | Studium der Malerei an der Akademie der Bildenenden Künste München bei Prof. Willi Geiger |
1949 | Ausstellung Deutsche Kunst nach 1945 (Art collection point München, Kunstverein Hamburg |
1955 | Kunst unserer Zeit (Sammlung Karl Ströher) Landesmuseum Darmstadt |
1958 | 4 Münchner Maler, Galerie Nebelung, Düsseldorf |
1959 | Gründung des Jour fixe mit Prof. Ulrich Wolf, Prof. Winfried Krone, Prof. Bernd Linzen, Dr. Michael Kopfermann |
1961 | Galerie Leonhart, München |
1962 | Neue Gruppe, Haus der Kunst, München |
1966 | Beginn der Zusammenarbeit (Heirat 1967) mit Carmen Nagel-Berninger, Regisseurin, Theaterautorin, Musikerin |
1967-1969 | Mit Carmen Nagel-Berninger Leitung der experimentellen Bühne Büchner-Theater München |
Helmut Berninger: Die Werbung, eine Sex – Pop – Pantomime, Idee und Regie, 1966 (mit Hans Dieter Kirmse) | |
Samuel Beckett: Das letzte Band, 1966. Paraphrasierung (Teamwork mit Carmen Nagel-Berninger und Hans Dieter Kirmse) | |
Samuel Beckett: „He Joe“ als „Joel“ 1968. Paraphrasierung (Teamwork mit Carmen Nagel-Berninger und Peter Fjodoroff) | |
Georg Büchner: Woyzeck, 1968 | |
Georg Büchner: Leonce und Lena, 1968 | |
Helmut Berninger: STATUS ANIMAE, Büchnertheater zu Gast bei der Werkraumwoche der Kammerspiele München, Uraufführung 11. Juni 1969 | |
1971 | Dominikanerkloster St. Albert, Freiburg |
1974 | Aktionsraum 1, München Universität Pavia, Collegio Cairoli |
1977 | Offizielle Gründung von PHREN e.V., „Gesellschaft zur Förderung von Unternehmungen aus Kunst und Wissenschaft im interdisziplinären Rahmen“ mit Sitz in München |
1980 | Kulturzentrum bei den Minoriten, Graz |
1982-1984 | Entwurf und Realisation des Wohn- und Apothekenhauses von Familie Newmerschitzky-Fjodoroff in Lohne, Emsland |
1985 | Galerie Clasing, Osnabrück |
1987 | Kultur Raum Milbertshofen, München, auch 1992 und 1996 |
1988 | Ignaz Günther-Haus München Fertigstellung „Katalogroman-Romankatalog“ |
1990 | Städtische Galerie im Turm, Donaueschingen |
1994 | Entwurf und Realisation der Bibliothek im Haus von Prof. Hans Günter Dosch, Heidelberg |
1995 | Doppelausstellung: Haus des Landkreises, Ulm und Galerie Schrade, Schloss Mochental, Katalog |
1998 | Kunstfabrik Arheiligen, Darmstadt |
2006 | EnBW Energie Baden Württemberg AG, Stuttgart, Katalog |
2007 | Kunstarkaden, München, Katalog |
Berninger Helmut: „Über das Urteilvermögen in der Kunst“ München 1965 |
Berninger Helmut: STATUS ANIMAE. Text und kompositorische Notation (Theaterstück), 1969 (Entwurf 1954/68) Programmheft zur Uraufführung |
Berninger Helmut: „Aufzeichnungen“ Grafik und Gedanken zur Kunst, Hrsg. und mit einem Vorwort versehen von Prof. Dr. Ulrich Wolf, Freiburg |
Berninger Helmut: „Gedanken zur Frage, wie im Bereich der Kunst Evolution zu denken sei“, Freiburg i.B. 1978, in ANALLE Nr. 4, sowie im PHREN-Dokumentation zur 1. Jahrestagung, Freiburg 1977 |
PHREN 1. Jahrestagung 1977, Dokumentation, Freiburg 1977 |
Berninger Helmut: „Erkenntnistheoretische Aspekte des Sehens“, 1979. in ANALLE Nr. 7 sowie in PHREN-Dokumentation zur 2. Jahrestagung 1978 |
Berninger Helmut: „Über Verschiedenheit in der Auffassung des Begriffs“, überlegt an Begriffen wie Determination, Kausalität. Im ANALLE Nr. 8, 1980 |
Berninger Helmut und Dr. Michael Kopfermann: „Zur Kennzeichnung der künstlerischen Position“ in München Mosaik, 13. Jahrgang 1987, Heft 1. S. 32 |
Berninger Helmut: „Katalogroman Romankatalog“, München 1988 gefördert vom Kulturreferat der Stadt München |
Berninger Helmut/Wilhelm Riemenschneider: Zu den Architekturentwürfen und Katalogroman Romankatalog S 239-272 |
Günther Wirth: „Zum Malwerk des Helmut Berninger“ in: Katalog: Helmut Berninger, Malerei aus vier Jahrzehnten, Hrsg. Wolfgang Schürle, Ulm 1995 |
Prof. Dr. Ulrich Wolf: Festschrift Helmut Berninger zum 70. Geburtstag PHREN-Verlag, München 1997 |
Helmut Berninger: „Zur kongnitiven Struktur bildlicher Vorstellungen“, Artikel in: Cytogentics and Cell Genetics, Vol. 91, Nr. 1-4, 2000 (Festschrift für Prof. Dr. Ulrich Wolf) Helmut Berninger: „Vortragstexte über Malerei“ und „Überlegungen zur Frage der Geltungsweise und Bewusstseinsadäquatheit von Begriffen“, PHREN-Verlag München 2004 |
Prof. Dr. Ulrich Wolf: „Zum Werdegang des Malers Helmut Berninger“ im Katalog „Helmut Berninger – Malerei aus vier Jahrzehnten“, Stuttgart 2006 |
Horst Ludwig, Malerei in München im 20. Jahrhundert, 1997, S. 218-219 |
Peter Pinnau: „Helmut Berninger, im Katalog: „Malerei, Architektonisches, Theorethisches“, 2007 |
1964 in der Schweiz geboren, 1973 nach Osttirol in Österreich
übersiedelt, nach Abschluß der pädagogischen Akademie in Salzburg ab
1988 in München lebend. Beginn der Malerei in einem Gewächshaus im
Botanikum München.
1989 Begegnung mit dem Musikwissenschaftler Dr. Michael Kopfermann (†
25.8.2010), Leiter des Phren-Ensembles München (experimentelle Musik
auf präparierten Streich- und Blechblasinstrumenten), Mitspielerin im
Ensemble, einige Zeit später auch in der Phren-Theatergruppe unter der
Regie von Carmen Nagel-Berninger.
“Der Aufbau eines Farbe und Form betreffenden Fügungssystems,
ausgehend von gedachten Grundelementen gleichsam kleinster
struktureller Teile, repräsentiert etwa im Duktus des Pinselstrichs
oder auch Spachtelstrichs oder anhand dieser sich entwickelnden
Formgedanken von Punkt, Linie, kombinatorischer und implikativer, d.h.
kompositorischer Verfahrensweisen, … ergab eine Vorstellung von einer
fast als gesetzmäßig aufscheinenden Ordnungsaufbauabwicklung, oder
einer sich von selbst ergebenden Weise von organisiertem System …., so
als ob sich bildende Ordnungswahrscheinlichkeiten wie in gesetzmäßigen
Stufungen entstehen und verlaufen.”(1)
(1) Helmut
Berninger: Überlegungen zur Frage der Geltungsweise und
Bewußtseinsadäquatheit von Begriffen, Phren-Verlag München, Freiburg
i. Br. 2004
Das Experimentieren mit “Farbklängen” in einem offenen, abstrakten
Feld war und ist geeignet, einen bis jetzt andauernden
Entwicklungsprozeß auszulösen.
Die hier zu sehenden großformatigen Bilder sind mit Spachteln,
Tüchern, Pinseln oder Händen gemalt - meist entstehen drei oder vier
Bilder im gleichen Zeitraum.
Geb.1953 in Lingen.
Seit der Gründung von Phren (1977) als Spieler in den diversen Theaterprojekten von Carmen Nagel-Berninger tätig (bis 1993). Seit 1978 dann auch Mitglied des Phren-Ensembles: zunächst als Waldhorn-Spieler, dann auf dem Flügelhorn (bis 1992). Aus dieser Anfangszeit von Phren datieren auch meine ersten Versuche mit der abstrakten Malerei.
1979-80. Zusammenarbeit mit Helmut Berninger an seinem „Roman-Katalog“, d.h. an dessen werkbezogenen Teil: Darstellung der Entwicklung seiner Malerei und Architekturkonzepte. Für mich ein Fazit: das Werk H. Berningers beantwortete mir sozusagen die Frage positiv, ob rein ungegenständliche Malerei möglich und realisierbar sei.
Irgendwann nach 1980 wurde mein Malen „systematisch-methodischer“, insofern als ich eine serielle (also monoton-gleichförmig die ganze Bildfläche bedeckende), sehr kleinteilige Vorgehensweise bevorzugte.
Das änderte sich 1989 mit der Entscheidung nun gestisch freier zu arbeiten. Immer ging es noch um die Bearbeitung der Gesamtfläche, aber bevorzugt um lokal großteiliges improvisiertes Differenzieren, eine Art „Aufreißen“ der Fläche zugunsten von Verschiedenartigkeit und dem Offenlassen von „Lücken“. Im weiteren Verlauf versuchte ich dann, die wenig oder nicht bearbeiteten Flächenpartien mittels ihres Kontrastwertes zum deutlich Gestalteten hervortreten zu lassen (2010). Als Vorarbeiten dazu können die Zeichnungen mit schwarzer Tusche (1994-96), die combined structures benannte Serie (1996; ebenfalls Pinsel-Zeichnungen mit schwarzer Tusche) und die Isographenzeichnungen (2000-01) gelten, in denen das Positiv-Negativ-Verhältnis von Schwarz-Weiß die tragende Rolle spielt.
Nach weiteren Arbeiten mit dem Isographen (2014) und auch „pseudo-sujetorientierten“ Kopfstudien (2015), ergab es sich 2015, dass sich beim Malen so etwas wie eine Einstiegsmöglichkeit in den Tiefenraum eröffnete. Über Konstrastbildung heller und dunkler Flächenpartien oder auch Abstufungen vom Helleren ins Dunkle (vice versa) erzeugte sich eine Wirkung von „ist eher vorn, ist eher hinten“ und damit der Eindruck (nichtperspektivisch erzeugter) räumlicher Tiefe. Die Bilder dieser Hell-Dunkel-Serie (2015-19) führten tendenziell eher in eine irgendwie auch depressiv-düstere Farbstimmung, aus der ich mich im Folgenden (Serie 2019-21) wieder herauszuarbeiten suchte.
Diese letzte, bis jetzt noch nicht abgeschlossene, Serie verlässt sozusagen die „Hell-Dunkel-Zone“. Aus letzterer mitgenommen ist das Vermögen mit dem Farbkontrast als solchem (auch dem der helleren und dunkleren Farben) und dem Leuchten und dem Stumpfbleiben von Farben wechselwirkend und die Fläche gliedernd arbeiten zu können.